Wie erkennt man einen professionellen Akupunkteur?

Die Suche nach dem richtigen Akupunkturtherapeuten

Akupunkturtherapeut
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Damit die Akupunktur auch tatsächlich erfolgreich angewandt werden kann, sollten Patienten auf einen tatsächlich fachlich ausgebildeten Experten wenden. Die Akupunkturtherapie kann nur dann erfolgreich angewandt werden, wenn der Therapeut auch die nötigen Kenntnisse über Akupunktur hat.

Nachstehend finden Sie sowohl die gesetzlichen Vorschriften, wann ein Therapeut nadeln darf bzw. wer in Deutschland dazu überhaupt zugelassen wird und welche Kriterien noch ausschlaggebend sind, um eine fachgerechte Praxis erkennen zu können.

Wer darf Akupunktur anwenden?

In Deutschland dürfen derzeit nur Ärzte, Entbindungshelfer und Hebammen sowie Heilpraktiker Patienten mit Akupunktur behandeln. Auch Krankenschwestern sowie Pfleger dürfen dies tun, allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht. Diese Ausnahme basiert auf der Annahme, dass Akupunktur rechtlich gesehen als Möglichkeit einer intramuskulären Injektion gesehen wird.

Vorraussetzungen für die Arbeit als Akupunkteur

Damit Ärzte die Therapie mit der Nadelung auch tatsächlich privatleistungstechnisch abrechnen können, müssen sie über eine entsprechende Ausbildung verfügen.

In Deutschland gibt es unterschiedliche Bildungsträger, die die Fortbildung bzw. die spezielle Ausbildung zum Akupunkturtherapeuten anbieten. Bei den Abschlüssen wird zwischen mehreren Qualifikationsstufen unterschieden, wobei die Deutsche Akademie für Akupunktur, kurz DAA genannt, folgende Kriterien nennt:

140 Stunden Theorie und Praxis für die Grundqualifikation und ständige Fortbildung. Prüfungsinstitution ist dabei die jeweilige Ärztekammer, die für den Landkreis in dem der Arzt tätig ist, zuständig ist.

Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung an einer dazu berechtigten Fachgesellschaft für Akupunktur. Hat ein Arzt mehr als 200 Ausbildungsstunden absolviert, darf er unter gewissen Voraussetzungen seine diesbezüglichen Leistungen aus dem Akupunkturbereich nicht mehr nur privat abrechnen, sondern auch über die gesetzlichen Kassen.

Neben dem Arzt, der den Zusatz „Akkupunktur“ tragen darf, gibt es auch für den Heilpraktiker diese Option der Zusatzbezeichnung.

Die Zusatzausbildung in Akupunktur ist natürlich notwendig, denn dabei lernen sowohl Ärzte als auch Heilpraktiker die wissenschaftlichen Grundsätze und auch die kulturellen Hintergründe der Chinesischen Medizin kennen. In der traditionellen schulmedizinischen Ausbildung kommt dies nicht vor und muss deshalb für den spezifischen Fachbereich Akupunktur entsprechend nachgeholt werden. Denn ohne der Kenntnis des Leitbahnsystems im Körper des Menschen, das ja bekanntlich laut TCM für den kompletten Energiefluss hauptverantwortlich ist, wäre eine erfolgreiche Akupunkturtherapie ebenso wenig möglich wie ohne Wissensstand um die wichtigen Ansatzpunkte der individuellen Behandlungsformen.

Wie Sie den richtigen Akupunktur-Arzt finden

Bei Ihrer Suche nach dem geeigneten Therapeuten für die Akupunktur sollten Sie deshalb unbedingt auf den entsprechenden Zusatz „Arzt für Akupunktur“ achten. Sind Sie sich unsicher, sprechen Sie Ihren Arzt ohne weiteres auf diese Thematik an. Auch wenn es natürlich andere Anbieter dieser alternativen Behandlungsmethode gibt, sollten Sie auf einen qualifizierten Arzt vertrauen, denn nur so gehen Sie auf Nummer Sicher, dass auch alle begleitenden Untersuchungen richtig durchgeführt mögliche Erkrankungen korrekt erkannt werden.

Neben dem Wissen um die Anwendung von Zungen– und Gesichtsdiagnostik sollte Ihr behandelnder Arzt Sie auch über etwaige Kontraindikationen der verschiedenen Therapieformen aufklären. Vor Therapiebeginn sollten Sie in einem ausführlichen Gespräch über die Diagnose und das notwendige Vorgehen hinsichtlich Therapie und Behandlung aufgeklärt werden, wobei natürlich eine Prognose über den zu erwartenden Heilungsverlauf und dessen Chancen ebenso enthalten sein sollten.

Ein seriöser Akupunkturtherapeut sagt Ihnen auch vor Beginn der Therapie, wie lange die Behandlung dauern soll bzw. welche Dauer sinnvoll ist. Gleichzeitig zur Aufklärung, wo die Akupunkturnadeln gesetzt werden und wie genau die Sitzung ablaufen wird, sollten Sie auch weitere Anregungen erhalten, wie Sie Ihren Lebensstil oder aber möglicherweise Ihre Ernährung entsprechend ändern können, um den Therapieerfolg zu optimieren.

Ein wichtiger Aspekt, den ein seriöser Akupunkteur immer erwähnt, sind die Nebenwirkungen. Auch wenn diese eigentlich gerade bei der traditionellen Nadelung eher gering sind, sollten Sie darüber informiert werden. Gerade Müdigkeit oder leichte Kopfschmerzen können gerade nach den ersten Sitzungen durchaus auftreten. Da gerade bei der Akupunktur eine entspannte Stimmung des Patienten sehr wichtig ist, sollte der Akupunkturtherapeut alles dazu beitragen, dass diese Atmosphäre bereits von anfang an gegeben ist.