Mikroakupunktursysteme: Der Körper im Kleinen

Die Mikroakupunktursysteme sorgen dafür, dass Patienten nur an kleinen Stellen am Körper akupunktiert werden müssen.
Dank der Mikroakupunktursysteme können Patienten von vielen Vorteilen profitieren.

Den Mikroakupunktursystemen liegt folgende Annahme zugrunde: Der Körper teilt sich in verschiedene kleinere Areale auf, die den Körper als Gesamtheit widerspiegeln. Dieses Prinzip kennen wir beispielsweise aus der Fußreflexzonen-Massage. Es wird aber auch in anderen alternativen Heilmethoden angewendet. Die Übersicht:

Mikroakupunktursysteme: Verschiedene Areale im Körper

Auf der Grundlage der Erkenntnisse der Fußreflexzonen-Massage vermuten Heilkundler schon länger, dass es die sogenannten Mikroakupunktursysteme gibt. Diese Systeme sind Ansammlungen von mehreren Akupunkturpunkten auf kleinem Raum, die noch dazu sehr gut auf Behandlungen ansprechen.

Der große Vorteil: Statt verschiedene, meist weit auseinander liegende Punkte, auf dem Körper akupunktieren zu müssen, kann man sich bei den Mikroakupunktursystemen auf einen kleinen Raum beschränken und diesen eingehend behandeln. Für Patienten hat das noch einen weiteren Vorteil. Statt beispielsweise den ganzen Rücken akupunktiert zu bekommen und damit in der Bewegung eingeschränkt zu werden, konzentriert sich der Therapeut bei den Mikroakupunktursystemen auf einen begrenzten Raum. Die Einschränkungen durch die Nadeln sind damit sehr gering. 

Die Annahmen der Mikroakupunktursysteme

Die Annahmen der Mikroakupunktursysteme wirken überzeugend, wenn man sich eingehender mit ihnen befasst. Das gängige Beispiel ist dabei der Embryo im Bauch der Mutter.

Vertreter der Mikroakupunktursysteme argumentieren damit, dass man sich die Lage und die Form eines Embryos ansehen und ihn mit seinem eigenen Ohr im Spiegel vergleichen solle. Und tatsächlich: Eine gewisse Ähnlichkeit lässt isch dabei nicht leugnen. Der gesamte Körper lässt sich danach in kleinen Teilen wiederfinden. Oder wie es Verfechter der Mikroakupunktursysteme sagen: „Alles findet sich in allem wieder.“

Gerade das Beispiel des Ohrs scheint Anklang gefunden zu haben, denn im Bereich der Mikroakupunktursysteme ist vor allem der Ansatz von Paul Nogier bekannt geworden. Und dieser beschäftigt sich mit der Ohrakupunktur. 

Mikroakupunktursysteme und Ohrakupunktur 

Die Ohrakupunktur, die übrigens nicht nur von Paul Nogier vertreten wird, ist auch unter dem Namen Auricolo-Methode oder Auricolo-Therapie bekannt. Sie ist eine klassische Methode der Mikroakupunktursysteme, da der gesamte Körper des Menschen lediglich über Akupunkturpunkte behandelt wird, die sich auf dem Ohr befinden. 

Die Methode ist wirksam, weil der gesamte menschliche Körper im Zuge seiner Entwicklung aus nur einigen wenigen Keimblättern entstanden ist. So neigen beispielsweise Patienten, die häufige Atemwegsinfekte haben, in der Regel auch unter einer schlechten Haut und nicht selten auch unter Neurodermitis. 

In Zusammenhang mit den Mikroakupunktursystemen steht außerdem die Lehre von den Somatotopen, die ebenfalls einen Hinweis darauf liefern kann, welche inneren Organe und Teile des Körpers durch bestimmte Akupunkturpunkte behandelt werden können. 

Mikroakupunktursysteme und Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA)

Eine andere Variante der Mikroakupunktursysteme ist die Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA). Statt sich an Punkten am Ohr zu konzentrieren, wird der Patient bei dieser Methode an der Schädeldecke behandelt.

Der Begründer dieser Methode, der japanische Arzt Yamamoto, entdeckte interessante Zusammenhänge zwischen verhärteten Mussten an der Bauchdecke und Spannungsgefühlen an den Schläfen. 

Daraus schloss er, dass die betreffenden Regionen an den Schläfen in einer Verbindung zur Baudecke stehen müssten und forschte daran. Heute wird die Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA) bei den naturheilkundlichen Verfahren hauptsächlich bei neurologischen Erkrankungen eingesetzt. 

Hinweis zu den geschilderten Verfahren. Naturheilkunde und naturheilkundliche Verfahren sind umstritten und widersprechen hin und wieder sogar den Erkenntnissen der Schulmedizin. Die hier vorgestellten Verfahren und Methoden beruhen auf Aussagen von Therapeuten und Menschen, die sich mit den Themen beschäftigen. Eine belegte und empirisch nachweisbare Wirkung wird bei den geschilderten Methoden nicht versprochen. 

 

 

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