Akupunktur gegen Schlafstörungen

Akupunktur hilft bei Schlafstörungen

Akupunktur bei Schlafstörungen
© Dan Race

Gerade der moderne Alltag mit seinen vielseitigen Herausforderungen führt bei manchen Menschen über kurz oder lang zu Schlafstörungen.

Im Fachjargon spricht man dann auch von einer sogenannten Insomnie. Diese muss nicht immer behandlungsbedürftig sein, sollte aber, wenn sie über einen längeren Zeitraum auftritt und keine klassischen Ursachen hat, doch ärztlich behandelt werden.

Vor allem die Auswirkungen auf das Befinden im Alltag sollte berücksichtigt werden, da dies nicht nur schwerwiegende Konsequenzen haben kann, sondern einfach auch die Lebensqualität des Betroffenen entsprechend einschränkt.

Insomnie ist genau definiert

Umfragen zufolge leiden in Deutschland knapp 25 Prozent der Erwachsenen an Durschlafstörungen oder vorzeitigem Erwachen. Immerhin noch knapp 10 Prozent empfinden ihre nächtliche Ruhephase im Bett nicht dauerhaft als erholsam. Dabei sind die wenigsten von den genannten tatsächlich physisch krank oder leiden unter akutem Stress bzw. sehen sich mit außerordentlichen nervlichen Belastungen konfrontiert.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Arten von Schlafstörungen, die im wesentlichen als Einschlafstörung und als Durchschlafstörung unterschieden werden. Behandeln müssen beide immer dann werden, wenn der Betreffende nicht nur unter dem gestörten Nachtschlaf direkt leidet, sondern auch durch Nachwirkungen am Tag in seinem Lebensstil beeinträchtigt wird. Vorrangiges Ziel einer Behandlung ist dabei immer, dass die bekannten physischen Symptome aber auch eventuell vorhandene psychiatrische Grunderkrankungen erkannt und entsprechend therapiert werden.

Da auch Entspannungstechniken in der Insomnietherapie zum Einsatz kommen, ist die Akupunktur der entsprechenden Punkte selbstverständlich zu empfehlen. Diese tragen unter anderem zu progressiver Muskelentspannung bei und können den Aufwand an schlaffördernden chemischen Substanzen, die oftmals in der ersten Therapiephase zum Einsatz kommen, erheblich minimieren oder sogar in der Folge ganz unnötig machen. Dies ist hauptsächlich deshalb wichtig, da chemische Substanzen zur Schlafförderung schnell abhängig machen können und damit keine tatsächliche Linderung verschaffen. Zusätzlich wird als Therapiemaßnahme natürlich eine Umstrukturierung der Denkweise und das Bewusstwerden eventuell vorhandener verzerrter Realitätswahrnehmungen angestrebt, um einen tatsächlich geregelten Schlafrhythmus für die Zukunft zu gewährleisten.

Unterschiedliche Gründe für Schlafstörungen laut TCM

1. Ein Mangel der Lebensenergie Qi und Blut im Herzen und der Milz. Damit einhergehen neben den Durchschlafstörungen auch exzessive Träume und generelle Mattheit sowie eine verhältnismäßig bleiche Gesichtsfarbe. Die Zunge ist mit einem weisslichen Belag überzogen und der Betreffende leidet unter schwachem Puls. Eine Akupunkturbehandlung muss in diesem Fall das Herz tonisieren und gleichzeitig die Milz stärken. Zusätzlich sollte die Blutbildung und Zirkulation entsprechend gefördert werden.

2. Fehlt dem Organismus Yin, entsteht Hyperaktivität von Feuer. Dies ist in der Folge gekennzeichnet von auftretendem Fieber am Nachmittag und übermäßig geröteten Wangen, aber auch warmen Hand- und Fußflächen. Generell ist der Betreffende unruhig und reizbar, leidet meist auch unter trockenem Mund. Wird hier die Akupunktur zur Linderung der Symptome angewandt, sollte vor allem der Nierenbereich und der dazu gehörige Meridian behandelt bzw. genadelt werden.

3. Leidet jemand an ausgeprägtem Mangel an Qi und Blut des Herzens, kann es in der Folge auch zu Begleitsymptomen wie Angstzuständen, Nervosität und Unkonzentriertheit kommen. Der Schlaf ist nur leicht und wird immer wieder durch kurze Aufwachphasen unterbrochen. Hier macht eine Therapie durch Qi-Ergänzung Sinn, die vor allem die Furcht und innere Unruhe beseitigen soll. Damit wird das emotionale Leiden des Betroffenen gelindert und er kann wieder besser durchschlafen.

4. Sind Milz und Magen nicht im Einklang miteinander, kommt es zu gravierenden Schlafstörungen. Diese können durch Appetitlosigkeit, aber auch Verdauungsprobleme begleitet werden. Bei dieser Symptomatik geht es darum, den Magen zu regulieren und Harmonie herzustellen.

Wichtige Akupunkturpunkte bei Schlafstörungen

Einer der wichtigsten Akupunkturpunkte, der bei Schlafstörungen genadelt wird, ist Shen Men bzw. Herz 7. Der Punkt befindet sich direkt an der Innenseite des Handgelenks, in der Vertiefung unterhalb der Sehne. Wer hier Nadeln setzt, stärkt das Herzblut und das Herz-Yin gleichermaßen.

Zusätzlich gibt es zwölf unterschiedliche Akupunkturpunkte am Ohr, wobei Shenmen, Herz und Occiput diejenigen sind, die am häufigsten herangezogen werden. Im übrigen kommt zur Behandlung von Schlafstörungen die Ohrakupunktur immer häufiger zur Anwendung, da man davon ausgeht, dass bestimmte Bereiche am äußeren Ohr und in der Ohrmuschel den gesamten Körper eines Menschen widerspiegeln.