Akupunktur bei Rheumabeschwerden
Rheuma versteht sich als Oberbegriff vieler Krankheitsbilder, die durch Schmerzen und individuellen Gelenkveränderungen Ausdruck finden.
Meist bzw. sehr oft sind entzündliche und immunologische Mechanismen ebenso beteiligt. Viele Betroffenen sind mit dem Angebot schulmedizinischer Therapie unzufrieden oder fühlen sich in ihrem Anspruch auf Linderung und Heilung nicht ernstgenommen.
Denn meist besteht diese auf entsprechende Medikamentengabe mit schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkung. Einen anderen Therapieansatz hat hier die chinesische Medizin mit unterschiedlichen Akupunkturbehandlungen.
Chinesische Medizin als Rheuma Behandlungsalternative
Bereits im alten China wurden Krankheitsbilder beschrieben, deren Symptome den heute großteils durch Rheuma bekannten sehr ähnlich sind oder sogar komplett entsprechen.
Die Ursache für das Bi-Syndrom, wie die Krankheit im Chinesischen heißt, wird auf eine Störung des Flusses von Blut und Qi zurück geführt.
Dies wird zum Einen durch langanhaltende Wettereinflüsse wie Wind, Kälte und Feuchtigkeit ausgelöst, aber auch durch eine tiefliegende Schwäche der Energie, die für die Abwehr im Körper zuständig ist. Die Traditionelle Chinesische Medizin unterscheidet mehrere Formen des Bi-Syndroms, also des Rheumas:
- Bi-Syndrom mit starken Schmerzen, deren Linderung durch Wärme erfolgt. In diesem Fall ist die Ursache für die Erkrankung meist chronischer Kälteeinfluss.
- Bi-Syndrom mit wandernden Schmerzen und damit verbundene Bewegungseinschränkungen, aber auch undifferenziertes Schwere- sowie Trägheitsgefühl. Dieses wird vor allem durch Feuchtigkeit ausgelöst und verursacht auch starke Schmerzen.
- Bi-Syndrom mit dauerhaften Schmerzen sowie einem Schweregefühl bedingt durch häufiger Kontakt mit Feuchtigkeit.
- Bi-Syndrom mit akuten entzündlichen Reaktionen an unterschiedlichen Gelenken in Kombination mit Schwellungen und Röte. Auslöser ist hier eine Kombination aus Kälte, Feuchtigkeit und Wind.
Rheuma – Viele Formen, eine Ursache
Die genannten unterschiedlichen Formen der rheumatischen Erkrankungen bzw. des Bi-Syndroms haben alle eine gemeinsame Ursache. Denn die chinesische Medizin geht in diesem Zusammenhang mit einer Schwächung des Milz-Magen-Systems aus, das in der Folge das Abwehr-Qi entscheidend schwächt.
Eine Therapie muss also erst einmal die Ursachen wie Feuchtigkeit, Wind und Kälte dauerhaft eliminieren, bevor eine umfassende Stärkung des Qi erfolgen kann. Am besten gelingt dies durch die Sonderform der Akupunktur in Zusammenhang mit Wärme, also durch Anwendung der Moxibustion der betroffenen Punkte.
Die Therapie muss über einen längeren Zeitraum erfolgen, wobei im betreffenden Zeitraum meist die begleitend verschriebenen Medikamente zur Schmerzlinderung bereits reduziert werden können. Bei ausreichender Behandlung kann somit nicht nur eine Verbesserung der Schmerzen erreicht werden, sondern auch eine Beweglichkeit der Gelenke.
Unterschiedliche Erfolge bei rheumatischen Beschwerden
Klar ist, dass eine Behandlung rheumatischer Beschwerden nicht immer von 100 prozentigem Erfolg gekrönt ist. Dazu kommt es unter anderem darauf an, unter welchen Symptomen bzw. welcher Erkrankung genau der Betroffene leidet. Handelt es sich um chronische Arthroseschmerzen, etwa am Knie- oder Hüftgelenk, so ist eine deutliche Verbesserung der Beschwerden durch die Nadeltherapie zu erreichen. Auch Abnutzungserscheinungen im Hals- und Lendenwirbelbereich können gut mit Akupunktur therapiert werden. Zudem hilft diese alternative Behandlungsform auch bei Fibromyalgie sowie Weichteilrheuma, bei denen die Betroffenen unter Schmerzen an Sehnenansätzen, Bändern oder individuellen Muskeln leiden.
Wer sich jetzt fragt, welcher Behandlungserfolg zu erreichen ist, der erhält vermutlich unterschiedliche Antworten. Denn während manchmal eine komplette Schmerzfreiheit wieder hergestellt werden kann, kann bei anderen eine leichte Linderung erreicht werden. Damit kann zumindest eine schmerzreduzierte Mobilität der Betroffenen erreicht werden, die nach einer Akupunkturtherapie wieder längere Strecken selbst zurück legen können. Auch wenn manche bereits nach der ersten Sitzung eine Verbesserung spüren, ist es wahrscheinlicher, dass es eine längerfristige Behandlung braucht. Bei chronischen Schmerzen empfiehlt sich eine Therapiedauer von 10 bis 15 Sitzungen, die ein- bis dreimal wöchentlich stattfinden sollten. Die jeweilige Dauer der Nadelung sollte dabei ca. 30 Minuten Zeit in Anspruch nehmen.
Auch wenn das Angebot an Ärzten und Therapeuten, die Akupunktur bei Rheuma anbieten, ständig im Steigen begriffen ist, muss ein Betroffener wissen, dass es sich dabei nach wie vor um ein alternatives Heilverfahren handelt. Das bedeutet dass die Kosten dafür kaum von den Krankenkassen übernommen werden. Als Ausnahme gilt, wenn es sich bei den Beschwerden um rheumatische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule oder des Kniegelenks handelt. In diesem Fall übernehmen einige der gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten dann doch.