Akupunktur bei Migräne

Akupunktur hilft bei Migräne

Akupunktur hilft bei Migräne
© Jürgen Fälchle – Fotolia.com

Mehr als ein Viertel aller Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Migräne. Was seitens der westlichen Migräne als Durchblutungsstörung im Gehirn diagnostiziert, ergänzt die chinesische Schule noch durch die jahrhundertalte Theorie der Körpermeridiane.

Demnach sind immer wieder auftretende Kopfschmerzen auch eine Folge der Stauung des Qi, also der Lebensenergie.

Diese als regulierendes Gleichgewicht zu Yin und Yang gerät dabei aus den Fugen und damit auch das Gleichgewicht bzw. das Wohlbefinden im Körper.

Der Sitz von Migräne ist genau festzustellen

Geht es um Kopfschmerzen in Zusammenhang mit der Migräne, geht die chinesische Medizin von einem Stau des Qi seitlich am Kopf, dem sogenannten Gallenblasen Meridian und dem dreifach Erwärmer aus.

Ursache dafür ist eine Funktionsstörung der damit in Zusammenhang stehenden Organe. Die Chinesische Medizin geht aber auch immer von äußeren belastenden Faktoren wie Stress im Beruf oder aber einem emotionalen Ungleichgewicht aus. In letzter Konsequenz bedarf es bei dieser physischen und psychischen Konstellation eines Betroffenen nur mehr eines geringen Anlasses wie etwa einem ärgerlichen Ereignis oder einem Wetterwechsel, um die Symptome einer Migräne auszulösen.

Auch wenn diese meist sehr subjektiv empfunden werden, gibt es Gemeinsamkeiten. Diese liegen vor allem darin, dass der Kopfschmerz ähnlich eines Überdruckes im Kopf wahr genommen wird.

Akupunktur am Fußrücken gegen Migräne
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Damit ist das erste Ziel einer Akupunkturbehandlung bereits definiert, denn es geht darum, durch Stechen entsprechender Akupunkturpunkte, die weit entfernt vom Kopf liegen, den Überdruck vom Kopfbereich weg zu bekommen. Die Nadeln werden in dieser Phase der Behandlung zum Beispiel in den seitlichen Unterarm oder in den Fußrücken des Patienten gestochen.

Eine zusätzliche Option bietet das Anstechen einer kleinen Vene, die direkt im Bereich der Schläfe liegt. Dies verschafft vor allem dann Erleichterung, wenn der Betroffenen über stark pochende Kopfschmerzen klagt. Meist tritt unmittelbar nach dem Anbringen der Nadel in die betreffende Stelle eine merkbare Erleichterung der Schmerzstärke ein.

Neben der Beseitigung der aktuellen Schmerzlage muss es bei der Behandlung von Migräne durch Akupunktur aber auch darum gehen, das emotionale Gleichgewicht wieder her zustellen.

Diese Regulation kann über eine Nadelung des Funktionskreises Leber/Gallenblase erreicht werden, wobei gerade diese Behandlung als zweite Phase einer dauerhaft wirksamen Akupunkturtherapie wichtig ist.

Exakte Wirkung der Akupunktur bei Migräne

Spricht man mit Patienten, die lange Jahre unter Migräne gelitten haben, so wird schnell klar, dass Akupunktur hier eine wirksame Therapie darstellt, die im Gegensatz zu langjährigen Tabletteneinnahme keine Nebenwirkungen hat. Wie genau medizinisch die chinesische Heilmethode wirkt, ist allerdings fast ebenso unklar wie die exakten Ursachen und Auslöser für die Kopfschmerzenattacken.

Neben der traditionellen Nadeltherapie gibt es weitere Formen, die für beste Erfolge in der Behandlung von Migräne sprechen. Eine Therapie, die zwar ebenso mit Nadeln angewandt wird, aber nicht den Vorstellungen der Traditionellen Chinesischen Medizin entspricht, ist die sogenannte Sham-Akupunktur. Diese ist in der Bewältigung der Migräne sehr vielversprechend, wobei die Methode etwas sanfter ist als die herkömmliche Anwendung. Denn die Nadeln werden bei Sham nicht direkt in die Akupunkturpunkte und auch nicht so tief in die Haut gestochen, sind aber in der Schmerzbekämpfung mindestens ebenso erfolgreich.

Für erfolgreiche Therapie ist Häufigkeit individuell anzusetzen

Jedem Betroffenen muss klar sein, dass sich Migräne durch Akupunktur nicht komplett oder vollständig heilen lässt. Doch die meisten Betroffenen leben dadurch mit deutlich weniger Beschwerden. Insgesamt sollten sich nach durchschnittlich 15 Sitzungen, die jeweils zweimal pro Woche durchgeführt werden, die Symptome absolut wahrnehmbar verbessern. Bereits nach der Hälfte der Sitzungen sprechen die meisten Betroffenen von einem spürbaren Nachlassen der Kopfschmerzen.

Um Migräne auch langfristig vorzubeugen und die Intervalle der Schmerzphasen zu vergrößern, ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen Auffrischungssitzungen vornehmen zu lassen. Diese sollten ein paar Monate nach der Erstbehandlung stattfinden, um so die präventive Wirkung voll entfalten zu können.

Wichtig für Betroffene zu wissen ist, dass Akupunktur zwar seit 2007 zu den gesetzlichen Kassenleistungen gehört. Doch dies gilt nur dann, wenn die alternative Heilmethode zur Schmerztherapie für Knie und Rücken angewandt wird. Für privat Krankenversicherte gilt es, sich vor Therapiebeginn mit Akupunktur entsprechend zu erkundigen.